Salts in drapped hands
Red palast of sugar
In faded green
Extinguishing fear
And courageous flies



Roter Palast aus Zucker
In verbliechenem Grün
Löschende Angst
Und mutige Fliegen



































Bevor ich mit Salvador Dalís Meisterwerk des Surrealismus Un chien andalou in Berührung kam, faszinierte mich Anfang der 1990er Jahren die bizarre Serie Twin Peaks, die wie aus dem Nichts heraus, im Fernsehen auftauchte. Da sie immer spät nachts lief, musste ich mich, wenn alle schon schliefen, ins Wohnzimmer schleichen und sie heimlich schauen. Ich war damals etwa vierzehn und diese fremdartige Inszenierung hat mich schon damals gefesselt. Diese überspitzte mystische Handlung, die immer ein wenig über der Realität hinaus schweifte und bis dahin noch nie gesehen war, zog mich in ihren Bann. Von da an war ich ein grosser David Lynch Fan und eine Anhängerin von surrealistischer Kunst, obwohl mir das zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war. Das war meine erste bewusste Begegnung mit dieser Art Film. Nichts mehr in meinem Teenagerleben war so wie zuvor. Alles kreiste sich um Laura Palmer und um diese bizarren Menschen in dieser gruseligen Stadt, die so fern vom alltäglichen Leben angesiedelt zu sein schienen und gleichzeitig aber doch das Leben eines jeden einzelnen Normalbürger hätte sein können.






















ESTER VONPLON: «Fotografie ist ein Geheimnis über ein Geheimnis.» Dieses Zitat von Diane Arbus kommt mir in den Sinn, wenn ich die Bilder von Jessica Wolfelsperger betrachte. Ihre Bilder sind voller Geheimnisse. Es sind Mysterien der Nacht. Ihre Serie «Wide Awake Asleep» sind schwarz-weisse Einzelbilder eines Films, der nicht gezeigt wird. Diese traumhaften Fotografien gehören alleine dem Betrachter. Ihre Stärke liegt darin, dass sie in jedem von uns ein eigenes Echo auslösen. Das Traumhafte, Unergründbare, welches sich in uns eröffnet, liegt verborgen irgendwo in unseren Köpfen und wartet nur dar auf, die Gegenwart zu zersetzen. Die bewusst gewählten Ausschnitte und Reduktionen spielen mit den Möglichkeiten des Mediums der Fotografie. Ihre inszenierten Fotografien spielen mit dem Medium, Unsichtbares für den Betrachter sichtbar zu machen.